Interviewpartner:
Quelle: WITTENSTEIN SE
Haben Sie vor dem Kloepfel-Projekt eine Potenzialanalyse zu den Einsparpotenzialen durchgeführt?
Sven Siegl: Ja, und das war ein sehr spannendes Thema. Dabei haben uns auch die Vorarbeit und das Team mit seinem tiefgründigen Knowhow überzeugt. Ebenso überzeugend war die Präsentation der Ergebnisse der Potenzialanalyse.
Michael Löser: So empfand ich es auch. Schon bei der Potenzialanalyse wurde deutlich, wie sehr wir als Unternehmen und dabei besonders unser Einkaufsteam von der dortigen Expertise profitieren können. Ich habe mit einigen Mitarbeitenden gesprochen und sie gefragt, ob wir das Projekt durchführen sollten. Alle waren sich einig: „Ja, das machen wir. Das wird uns helfen und voranbringen.” Abgesehen von den kommerziellen Einsparungen waren für uns vor allem die Methodik und Kompetenz von Kloepfel entscheidende Faktoren. Das hat uns dazu gebracht, das Projekt zu starten.
Was waren die Ziele des Projektes?
Sven Siegl: Es war natürlich von großer Bedeutung, Kosten einzusparen. Doch abgesehen davon wollten wir auch einen Vergleich zu anderen Unternehmen ziehen. Dabei standen die Themen Benchmarking und die Bestätigung bzw. Optimierung unserer Strategie im Vordergrund. Zudem wollten wir aus dem Projekt lernen, um unsere Toolbox zu erweitern.
Welche Warengruppen waren in Bearbeitung?
Sven Siegl: Aus der Analyse heraus haben sich die Schwerpunkte Logistik und Packmittel ergeben. Wir wollten unsere Logistik vollumfassend betrachten – von Transporten, Sonderfahrten über Expressdienstleistungen bis hin zu Paletten. Zudem standen die Themen Marketing, IT, Unterhaltsreinigung, Hilfs- und Betriebsmittel, Werkzeuge und Wartungen an Flurförderfahrzeugen im Fokus.
Wie zufrieden waren Sie mit dem Projektergebnis?
Michael Löser: Die Einsparungen, insbesondere im Bereich Transporte, waren absolut zufriedenstellend und übertrafen unsere Erwartungen weit. Aber was uns noch viel mehr beeindruckte, waren die menschliche Ebene und Sensibilität, die Kloepfel gezeigt hat. Sie wussten genau, in welchen Bereichen es schwierig werden könnte und wo sie mit mehr Vorsicht vorgehen müssen. Zudem hat Kloepfel die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von WITTENSTEIN SE gut eingebunden und die Kommunikation mit den Lieferanten gut koordiniert.
Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass wir an einigen Stellen negative Auswirkungen haben könnten, aber das war überhaupt nicht der Fall, ganz im Gegenteil.
Dass wir die Abteilungen gewonnen haben, dass wir die Qualität verbessern konnten und dass wir nun eine enge Beziehung zu den Fachabteilungen pflegen, war für mich – neben den Kosteneinsparungen – das eigentliche Ergebnis des Projekts.
Was waren die größten Herausforderungen des Projektes?
Sven Siegl: In Bereichen, in denen die Fachabteilungen in den letzten Jahren nicht daran gewöhnt waren, dass der Einkauf sie aktiv unterstützt, hatten wir sicherlich zu Projektbeginn einige Herausforderungen. Während des Projektes hatten wir zudem einen sehr straffen Zeitplan. Die Angebote kamen zurück und mussten ausgewertet werden, Gespräche wurden terminiert, Verhandlungen geführt und wir mussten die Strategie entsprechend anpassen und auf neue Gegebenheiten reagieren. Im Zusammenspiel mit Kloepfel konnten wir diese Herausforderungen erfolgreich bewerkstelligen.
Einen weiteren Aspekt, den ich als Führungskraft hervorheben möchte, ist die Tatsache, dass wir mit Kloepfel temporär mit zusätzlichen „Kollegen und Coaches auf Zeit“ gearbeitet haben. Führungstechnisch hatte ich das Gefühl, dass sich unsere Abteilung plötzlich verdoppelt hat und deutlich mehr Entscheidungen getroffen werden mussten.
Quelle: WITTENSTEIN SE
Wie nachhaltig ist der Projekterfolg?
Michael Löser: Es ging nicht nur um Einsparungen. Vielmehr wurde darauf geachtet, bestehende Lieferantenbeziehungen nicht zu gefährden. Zum nachhaltigen Erfolg zählt auch, dass unser Einkaufsteam sehr viel gelernt hat. Sowohl in Bezug auf Tools und Methoden als auch auf die Vorbereitung, die Durchführung und die zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen.
Ein wichtiger Punkt des Projektes war außerdem die gemeinsame Erarbeitung der Ergebnisse. Wir waren bei den Lieferantengesprächen dabei, hatten gemeinsame Ansprechpartner und die Kommunikation war einheitlich. Das ermöglicht es uns, auch weiterhin mit den Lieferanten auf einer guten und professionellen Basis zu sprechen und Gelerntes anzuwenden.
Mit welchen Tools und Maßnahmen haben die Berater vor Ort gearbeitet?
Sven Siegl: Wir haben in den unterschiedlichen Warengruppen diverse Hebel angewendet, wie strategische Verhandlungen und Ausschreibungen. Das Thema E-Auction haben wir getestet und es hat gut funktioniert.
Ansonsten denke ich, dass es wichtig ist, das Projekt im Nachhinein zu reflektieren, um daraus zu lernen. Darüber hinaus kann der Einkauf bspw. Ausschreibungsunterlagen aus dem Projekt weiterhin und standortübergreifend verwenden.
Michael Löser: Das Ausschreibungsdokument für die Reinigungsdienstleistungen ist für diese Ausschreibungsunterlagen ein gutes Beispiel. Es gab in der Vergangenheit oft Diskussionen, ob etwas richtig gereinigt wurde oder nicht. Jetzt haben wir uns einmal die Mühe gemacht, die Anforderungen an den Reinigungsdienstleister aufzuschreiben und bekommen sowohl viel bessere Angebote als auch Ergebnisse. Gleiches haben wir für die Transporte gemacht. Das sind Methodiken, die wir weiter nutzen werden.
Zum Beginn von Beratungsprojekten befürchten Unternehmen meistens eine Mehrbelastung. Wie haben Sie das empfunden?
Sven Siegl: Wir waren uns von Anfang an bewusst, dass das Projekt mit einer zusätzlichen Belastung über einen bestimmten Zeitraum einhergeht. Was es einfacher gemacht hat, war die Tatsache, dass wir von Anfang an eine positive Einstellung und Unterstützung von den Mitarbeitenden hatten. Es war definitiv eine herausfordernde Zeit, aber niemand hat sich über die Mehrbelastung beschwert.
Wie ist es gelungen, die Mitarbeiter fürs Projekt abzuholen?
Sven Siegl: Die Mitarbeiter waren von Anfang an eng eingebunden und haben sich sofort mit dem Kloepfel-Team verstanden. Zudem wurden die Maßnahmen gut begründet, so dass für sie alles nachvollziehbar war. Wir haben es gemeinsam mit Kloepfel sehr gut geschafft, dass niemand dachte, es käme jemand, der alles besser weiß. Es war vielmehr ein gegenseitiges Ergänzen.
Quelle: WITTENSTEIN SE
Wie haben denn die Lieferanten auf das Projekt reagiert?
Michael Löser: Es ist bemerkenswert, dass es gelungen ist, einerseits sehr gute Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig die Beziehungen zu den Lieferanten aufrechtzuerhalten. Oft gehen solche Themen auf Kosten gewachsener Strukturen, die man als Kollateralschaden in Kauf nimmt. Aber das war hier nicht der Fall.
Sven Siegl: Es ist mir nur ein Fall in Erinnerung geblieben, in dem der Gesprächspartner abwehrend und emotional reagiert hat. Aber das war das einzige negative Beispiel.
Wie sieht die längere Vision für den Einkauf aus?
Michael Löser: Die langfristige Vision für den Einkauf ist es, bestehende Partnerschaften zu pflegen und die umgesetzten Veränderungen nachhaltig zu gestalten, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu vernachlässigen Im nächsten Schritt werden wir weitere Standorte und Regionen in die unterschiedlichen Warengruppenstrategien einbinden. Die Weichen dafür wurden bereits gestellt. Wir werden hierzu auch weiterhin die Methoden und Tools von Kloepfel anwenden, die wir im Rahmen des Projektes erlernt haben.
Wie sieht Ihr Fazit des Projektes aus?
Sven Siegl: Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Projekt in vielerlei Hinsicht rundum gelungen ist. Sei es vom Ergebnis, der Zusammenarbeit, den Informationen, welche wir über den Markt bekommen haben, den Tools und Methoden, die wir uns angeeignet haben und nicht zuletzt die tiefgehende Expertise von Kloepfel. Wir können jedem Unternehmen die „Kollegen und Coaches auf Zeit“ von Kloepfel Consulting weiterempfehlen.
Kurzprofil
WITTENSTEIN – eins sein mit der Zukunft
Mit weltweit rund 2.800 Mitarbeitern und einem Umsatz von 461 Mio. € im Geschäftsjahr 2021/22 steht die WITTENSTEIN SE national und international für Innovation, Präzision und Exzellenz in der Welt der cybertronischen Bewegung. Die Unternehmensgruppe besitzt eine überragende Kompetenz zur Beherrschung und Weiterentwicklung aller relevanter Technologien der mechatronischen Antriebstechnik und umfasst sechs innovative Geschäftseinheiten. Entwickelt, produziert und vertrieben werden unter anderem hochpräzise Servoantriebe und Linearsysteme, Servosysteme und -motoren sowie cybertronische Antriebssysteme, u. a. für den Maschinen- und Anlagenbau, die Luft- und Raumfahrt oder die Öl- und Gas-Exploration. Nanotechnologie und Softwarekomponenten ergänzen das Portfolio. Die WITTENSTEIN gruppe ist an 25 Standorten und in mehr als 45 Ländern in allen wichtigen Technologie- und Absatzmärkten vertreten.
Das Interview führte Alexander Hornikel, Country Manager Kloepfel Consulting Deutschland:
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Kontakt:
Kloepfel Group
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