Energie- und Materialkosten als größte Herausforderungen
Die deutsche Kunststoffindustrie zeigt sich sehr pessimistisch angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges und der Inflation.
Das geht aus den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage hervor, die der Brancheninformationsdienst Kunststoff Information (KI) halbjährlich online durchführt. Die inzwischen 43. Konjunkturumfrage innerhalb der Reihe des sogenannten KI Dialogs fand zwischen dem 27. Juni und dem 22. Juli statt. An ihr nahmen 563 Unternehmen der Kunststoffindustrie teil.
Krisenstimmung
Laut KI blickt die deutsche Kunststoffindustrie in den Abgrund. Weiter steht in der Pressemitteilung des Informationsdienstes, die deutsche Kunststoffindustrie steuere offenbar auf eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit mehr als einem Vierteljahrhundert zu.
Die Stimmung in der Branche sei so schlecht wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. So gehen mehr als 55,6 Prozent der Befragten davon aus, dass sich ihre Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2022 gegenüber dem ersten Halbjahr verschlechtern wird. Nur ein Drittel nimmt an, sein Geschäft auf dem bisherigen Niveau halten zu können. Mit einer positiven Entwicklung rechnet nur jedes zehnte befragte Unternehmen.
Herausforderungen für das zweite Halbjahr 2022
Die größten Herausforderungen für das zweiten Halbjahr 2022 sind nach Meinung der Unternehmen der Kunststoffindustrie folgende:
– die Energiekosten (mehr als 81 Prozent der Befragten),
– die Materialkosten (rund 78 Prozent) und
– die Lieferfähigkeit der Vorlieferanten (rund 66 Prozent).
Engpässe bei der Logistik – hohe Frachtraten
Außerdem sieht die Kunststoffbranche die Engpässe bei der Logistik als ein großes Problem, welches laut KI noch immer ungelöst ist. Entsprechend gibt es von zahlreichen befragten Firmen Klagen über schlechte Verfügbarkeiten von Transportkapazitäten und hohe Frachtraten.
Zum KI Dialog
Im Rahmen des KI Dialogs befragt der Informationsdienst Kunststoff Information (KI) seit 2001 halbjährlich Führungskräfte der Kunststoffindustrie. Dabei geht es unter anderem um die Themen Geschäftsverlauf- und erwartung, Investitionen und Beschäftigung.
Quelle: www.kloepfel-consulting.com