Insgesamt 100.000 Stellen betroffen
Laut Zahlen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) könnten rund 6.600 Beschäftigte der deutschen Logistikbranche im Falle eines ungeregelten Brexits ihren Job verlieren. Dies berichtete die Deutsche Verkehrs Zeitung (DVZ).
Wissenschaftler des IWH und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben gemeinsam eine Simulation erstellt, in der die Jobeffekte eines harten Brexits und dem daraus folgenden Exportrückgang ermittelt wurden. Weitere Gefahren, wie etwa eine sinkende Investitionsbereitschaft, ist in den Zahlen nicht enthalten.
Die Auswirkungen wurden basierend auf der Gesamtzahl der Beschäftigten berechnet. Am größten wäre der Landtransport mit einem Wegfall von 2.580 Jobs betroffen. Darauf folgt der Sektor „Lagerhaltung und unterstützende Services für den Transport“ mit rund 2.450 Beschäftigten (etwa 0,4 Prozent). Bei den Post- und Kurierdiensten könnten rund 1.390 Arbeitnehmer (0,3 Prozent) ihren Job verlieren. Im Segment Luftfracht müssen 140 Beschäftigte (0,3 Prozent) um ihre Stellen bangen, bei den Schiffstransporten rund 80 Stellen.
Für die Simulationsberechnung sind die Autoren von einem Rückgang des Imports in Höhe von 25 Prozent ausgegangen. Dieser Wert entspricht den gängigen wissenschaftlichen Schätzungen. Mithilfe einer Formel konnte berechnet werden, inwieweit sich der Importeinbruch auf die jeweiligen Industrien und Länder auswirkt. Dafür wurden die Daten der World Input Output Database (WIOD), welche die Welthandelsverflechtungen dokumentiert, herangezogen. Insgesamt könnten branchenübergreifend 100.000 in Deutschland gefährdet sein.