Najork fordert einheitliche Kommunikation Standards
Die erste Auktionsrunde für die Vergabe der 5G-Frequenzen ist vergangene Woche gestartet. Es könnte noch ein langwieriges Verfahren werden, bis feststeht, wer den neuen Mobilfunkstandard in Deutschland aufbauen darf. Die Industrie ist schon einen Schritt weiter.
Bei Bosch werden die Fabriken bereits für 5G aufgerüstet. Rolf Najork (Geschäftsführer) sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Wir glauben, dass 5G schneller kommt, als viele denken.“
Test für 5G noch in diesem Jahr
Vor allem die Unternehmen in Deutschland können von dem schnellen Mobilfunkstandard profitieren. So können Maschinen und Produktion im Sinne der Industrie 4.0 schneller über ihre Vernetzung kommunizieren. Bosch treibt nach eigenen Angaben die Produkte, wie Roboter, Maschinen und Maschinensteuerung mit „großen Tempo voran“.
In diesem Jahr soll der Mobilfunkstandard 5G in den Fabriken getestet werden, im Herbst folgt dann voraussichtlich die Präsentation von 5G-fähigen Automatisierungstechniken für Kunden. Najork betonte, dass aber alle Investitionen in die Technik nutzlos sind, solange es keinen gemeinsamen Standard für die Kommunikation zwischen Maschinen von zum Beispiel Zulieferern und Produktion gibt.
Auch die Diskussion über den Netzwerkausrüster Huawei beobachtet Bosch. Najork betonte aber, dass für alle Telekom Ausrüster die gleichen Sicherheitsanforderungen gelten – unabhängig davon, wo das Unternehmen herkommt.
Bosch rechnet mit positivem Jahresverlauf
Huawei wird vor allem von Seiten der USA der Spionage bezichtigt. Der Vorwurf: das Unternehmen spioniere geheime Informationen aus und arbeite mit der chinesischen Regierung zusammen. Im Zuge des 5G-Ausbaus gab es immer wieder Diskussionen, ob Huawei deshalb ausgeschlossen wird.
Auf das Jahr 2019 blickt der Mischkonzern positiv. In den ersten sechs Monaten rechnet Bosch mit einer guten Entwicklung. Ob sich in der zweiten Jahreshälfte die Lage aufgrund des ungewissen Ausgangs des Brexits und der internationalen Handelskonflikte verschlechtert, bleibt abzuwarten.
Auch 2018 lief für das Stuttgarter Unternehmen erfreulich. So konnte der Umsatz um knapp neun Prozent gesteigert werden. Vor allem im Geschäft mit der Industrie erwirtschaftete der Konzern ein sattes Plus, sodass der Umsatz auf über sieben Milliarden Euro stieg. Das Industriegeschäft ist für Bosch wichtig, denn allein in diesem Segment wird über zehn Prozent des Umsatzes generiert.