Brückenfinanzierung sichert Geschäftsbetrieb
Der insolvente Modehersteller Gerry Weber hat für sein Tochterunternehmen Hallhuber einen Investor gefunden.
Mit einer Brückenfinanzierung kann der Geschäftsbetrieb von Hallhuber bis auf Weiteres fortgeführt werden. Ende Januar hatte der Modekonzern aus Halle (Westfalen) einen Insolvenzantrag gestellt. Das Tochterunternehmen Hallhuber ist von diesem Antrag nicht betroffen.
Investor hat Kaufoption
Der Mutterkonzern teilte in einer Ad-hoc-Mitteilung mit, dass die Finanzierung für die Tochtergesellschaft rund 10 Millionen Euro beträgt. Auch gebe es eine Kaufoption. Wer der Investor ist, ist nicht bekannt.
Zieht der Investor die Option des Kaufs, behält Gerry Weber entweder 14 Prozent oder zwölf Prozent. Dann muss das Unternehmen aber einen Barkaufpreis in Höhe von 500.000 Euro zahlen.
Die Kaufoption des Investors ist aber an einige Bedingungen geknüpft. Genau Details dazu sollen im Mai bekannt gegeben werden.
Gerry Weber kaufte Hallhuber 2014
Hallhuber hat im Januar vergangenen Jahres mit unerwartet hohen Abschreibungen zu den Verlusten des Mutterkonzerns beigetragen. Im Dezember 2014 kaufte Gerry Weber das auf hochpreisige Damenmode spezialisierte Unternehmen Hallhuber. Der westfälische Mutterkonzern hatte sich von dem Kauf erhofft, seine Zielgruppe auf jüngere Käufer auszuweiten.
Doch der Plan ging nicht auf. Ende Januar reichte die Gerry Weber International AG einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung beim Amtsgericht in Bielefeld ein. Der Antrag galt zunächst nur für die Muttergesellschaft, zu der die Marken Taifun und Samoon gehören. Vergangenen Donnerstag wurde aber auch ein Antrag für die Gerry Weber Retail GmbH gestellt. Insgesamt arbeiten bei dem Modeunternehmen über 6.000 Mitarbeiter. Weitere 2.000 Menschen beschäftigt Hallhuber.