Die Nachfrage des Mittelstands nach den verschiedenen Leistungen von Unternehmensberatern sagt auch viel über die Wirtschaftstrends dahinter aus. So spiegelt die Infografik zu den aktuellen Unternehmenszahlen des Einkaufsspezialisten Kloepfel auch eindeutige Trends im mittelständischen Einkauf wider.
Über alle Gesellschaften hinweg hat die Kloepfel Group im Jahr 2018 insgesamt 134 neue Kunden gewinnen können. Dies ist für den Full-Service-Einkaufsdienstleister ein neuer Rekord und zeigt auch, dass der Einkauf im Mittelstand weiter an Bedeutung gewinnt. Lesen Sie in diesem Beitrag welche die größten Herausforderungen und wichtigsten Trends im Einkauf in 2019 sein werden.
2019 wird ein gutes Jahr für Einkäufer
Unter dem Leitmotto „Renditemotor Einkauf“ hat Kloepfel Consulting seine Rolle als eine der am schnellsten wachsenden Einkaufsberatungen im deutschsprachigen Raum weiter ausgebaut. Branchenübergreifend wurden die Einkaufsspezialisten in 2018 mit 110 Projekten beauftragt, um Einkaufskonditionen aber auch Einkaufsprozesse zu optimieren.
„Eine besondere Herausforderung für den Einkauf war in 2018 ganz klar die gute konjunkturelle Lage. Wir hatten einen Verkäufermarkt und viele Mittelständler kämpften mit steigenden Preisen aber auch mit Lieferengpässen. Dennoch konnten wir mit rund 150 Mitarbeitern Einsparungen in Höhe von rund 160 Millionen Euro realisieren. In 2019 rechnen wir damit, dass sich die Konjunktur abschwächt. Die Beschaffungsmärkte werden sich dadurch entspannen und die Einkäufer können so ein gutes Jahr erwarten“, sagt Marc Kloepfel, Geschäftsführer von Kloepfel Consulting und CEO der Kloepfel Group.
„Mein Tipp an den Einkauf: Starten Sie dennoch frühzeitig eine Kostenoffensive gegenüber den Lieferanten. Den Lieferanten sollte bewusst sein, dass planbare Kundenbeziehungen gerade in schwächeren Zeiten von hoher Bedeutung sind. Zudem haben viele von ihnen ihre Produktion erweitert und müssen diese nun auch auslasten können. Auch einfache Mittel wie Skontooptimierung sind starke Hebel im Einkauf. Wenn Sie genug Liquidität haben, dann lassen Sie sich pünktliches Bezahlen auch entsprechend durch hohe Skonti belohnen“, so Marc Kloepfel weiter.
Fachkräftemangel: Investitionen in Köpfe zahlen sich aus
„Was wir unseren Kunden raten, erleben wir selber Tag für Tag. Die Investitionen in die Mitarbeiter und gute Führung zahlen sich aus. So wurde die Arbeit unserer Teams auch 2018 wieder mit dem Industriepreis und dem Qualitätssiegel Beste Berater prämiert. Beide Auszeichnungen machen deutlich, dass der Markt unsere Investitionen in unsere Mitarbeiter würdigt“, stellt Duran Sarikaya, Geschäftsführer von Kloepfel Consulting, fest. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir auch 2018 viele neue überragend motivierte Talente für uns gewinnen konnten, um unseren Wachstumskurs in den kommenden Jahren fortzusetzen.“
Marc Kloepfel ergänzt: „Ohne Talente funktioniert kein Einkauf und keine Einkaufsoptimierung. Daher freuen wir uns auch, dass immer mehr Absolventen von Hochschulen sich für den Einkauf und das Beratungsgeschäft unserer Gesellschaften interessieren. Der Beruf ist in den letzten zehn Jahren deutlich attraktiver geworden. Aber auch bei den erfahrenen Einkaufsmanagern konnten wir punkten. Viele unserer Mitarbeiter empfehlen uns als Arbeitgeber weiter, weil sie die Lernkurve und Entwicklungsmöglichkeiten unserer anspruchsvollen Projekte sowie unser Wir-Gefühl schätzen.“
Einkaufsprozesse: Prozesskosten im Fokus
Christopher Messina, Geschäftsführer von Kloepfel Services, resümiert: „Unsere Kunden haben erkannt, dass es heute nicht mehr ausreicht, wenn sie ausschließlich ihre Einkaufskonditionen verbessern. Mindestens genauso wichtig ist es ihnen, ihre operativen Einkaufsprozesse zu digitalisieren. Sie können danach agiler auf Kundenwünsche und Marktveränderungen reagieren. Zum Zweiten können sie in Zeiten des Fachkräftemangels beispielsweise einen operativen Einkäufer für strategisch wichtigere und wertschöpfende Aufgaben aufbauen. Außerdem lernen die Unternehmen immer mehr den Wert der Daten, die durch die Digitalisierung anfallen, schätzen. Beispielsweise, um neue Produkte zu entwickeln und den Einkauf als auch die Logistik besser steuern zu können.“
Digitalisierung: Stammdaten sind das größte Problem
„Das Problem vieler Unternehmen ist immer noch die Qualität ihrer Stammdaten. Daher hilft Kloepfel Services Unternehmen auch dabei, ihre Stammdaten so aufzubereiten, dass eine Digitalisierung möglich ist“, sagt Christopher Messina. „Wenn man versucht, digitale Projekte aufzubauen und gleichzeitig die Stammdaten optimieren will, schafft dies Chaos, unnötige Mehrkosten und frustrierte Mitarbeiter“, warnt der Experte.
Mittelstand 2025: Stark wie ein Konzern – agil wie ein Start-up
Messina führt fort: „Die Kloepfel Services (Einkaufsoutsourcing, Interimsmanagement), proctopus (Einkaufsdigitalisierung, Einkaufsverbund) als auch die Kloepfel 4PL Solutions (Logistikoptimierung, Zoll- und Außenhandel, Intralogistik) sind stark gewachsen und kommen inzwischen auf 35 Mitarbeiter, die in 2018 über 50 Kunden betreuten. Unsere Kunden werden mit unseren Lösungen so schlagkräftig, wie ein Konzern und so innovativ und wendig, wie ein Start-up. Verbunden mit ihrem Wissensschatz und ihren unternehmerischen Werten macht für uns genau das den Mittelstand der Zukunft aus.“
Kloepfel Engineering: Produkte zunehmend auf dem Prüfstand
Manfred Esser berichtet: „Wir spüren deutlich, dass die Nachfrage nach Produktkostenkalkulationen, Wertanalysen und technischen Optimierungen zunimmt. In 2018 haben wir 30 Projekte betreut. Viele Unternehmer wollen Transparenz über die Kostenstrukturen ihrer eigenen Produkte aber auch über die ihrer Lieferanten.“
Das Kalkulationstool Cost Control wurde auch 2018 wieder mit dem Industriepreis und dem Innovationspreis gewürdigt. Insgesamt kommt Cost Control seit 2012 auf 14 Auszeichnungen.
Mit der Online-Software analysieren Unternehmen ihre Zielkosten (Target Costing) und können Produkte kostenbewusst und effizient konstruieren (Design to Cost). Außerdem hilft Cost Control den Unternehmen dabei, ihre Fertigung zu optimieren und liefert dem technischen Einkauf Antworten auf Kostenfragen bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung.
Üblich sind Materialeinsparungen zwischen 5 bis 10 Prozent und Gesamteinsparungen von etwa 10 bis 40 Prozent. Entsprechend schnell amortisiert sich die Anschaffung: bereits nach einer Woche Schulung können 50 Prozent der Kosteneinsparungen realisiert werden und die Anschaffungskosten sind wieder eingespart.
War of Talent: Optimierung von Lohnkosten stark nachgefragt
Gerade im War of Talent suchen Unternehmen Lösungen, um ihre Attraktivität als Arbeitgebermarke zu steigern. In diesem Rahmen unterstützt Kloepfel HR Solutions Personalverwaltungen dabei, in den Bereichen Vergütung und Benefits Lösungen zu entwickeln und diese in den Unternehmen zu implementieren. Die Mission der Kloepfel HR Solutions ist es, die Lohnkostenstrukturen ganzheitlich und nachhaltig zu optimieren und die Lohnnebenkosten zu senken. Gemeinsam mit spezialisierten Steuerexperten und Juristen entwickelt Kloepfel HR Solutions so neue zukunftsorientierte Strategien für HR Prozesse. In diesem Rahmen betreute die HR Unternehmensberatung 2018 insgesamt 24 Projekte und über 21.000 Mitarbeiter. Die Einsparungen der Personalkosten beliefen sich auf rund 11,5 Millionen Euro.
Kloepfel Recruiting: Einkäufer Gehälter steigen
Kloepfel Recruiting wiederum hat als einer der führenden Recruiting-Spezialisten für Fachpersonal aus Einkauf, Logistik und Supply Chain Management in 2018 insgesamt 35 hochkarätige Fach- und Führungskräfte vermittelt. Das Recruiting Team wird dabei auf Erfolgsbasis honoriert und besetzt die Vakanzen seiner Kunden binnen sechs Wochen nach Auftragserteilung. Kloepfel Recruiting nutzt dabei seine exklusive Datenbank mit über 30.000 Lebensläufen erfahrener Einkäufer und Supply Chain Manager. In ihrem Tagesgeschäft aber auch im alljährlichen Einkäufer Gehaltsreport stellte Kloepfel Recruiting fest, dass die Gehälter von Einkäufern auch 2018 wieder gestiegen sind, aber das Einkäuferinnen immer noch deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.
Welche Themen werden für Entscheider 2019 noch wichtig werden?
Duran Sarikaya sagt: „Wie die meisten Experten rechnen auch wir damit, dass der Wirtschaftsaufschwung sich verlangsamen und die erfolgsverwöhnten Unternehmen mit Umsatzrückschlägen rechnen müssen. Daher werden die Themen Kostensenkung und das Working Capital wieder mehr in den Fokus der Unternehmen rücken. Wir haben festgestellt, dass die Unternehmen diese beiden Ziele in den guten Zeiten aus den Augen verloren haben. Auch die Variabilisierung der Fixkosten wird 2019 für Entscheider eine wichtige Rolle spielen. Viele Unternehmen haben zuletzt verstärkt Mitarbeiter eingestellt. Wenn jetzt der Fall von rückgehenden Umsätzen eintritt, wirkt sich dies fatal auf die Ergebnisentwicklung aus, insbesondere bei steigenden Tariflöhnen.“
Marc Kloepfel erklärt: „Produktinnovationen sowie die Produktverlagerungen werden ebenfalls wichtig werden, denn nur durch ein konsequentes Überdenken der Produktkomplexität, des eigenen Einkaufs sowie entsprechender Make-or-Buy Maßnahmen kann die langfristige Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben.“