Grund ist die Tilgung der Staatshilfe
Die Fluggesellschaft Lufthansa hat bekanntgegeben, dass sie eine milliardenhohe Kapitalerhöhung vollziehen wird. Mit ca. 2,1 Milliarden Euro Bruttoemissionserlöse sollen die Staatshilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) beglichen werden. Derzeit hält die WSF etwa 16 Prozent des Grundkapitals der Lufthansa.
Aufgrund der Corona-Krise wurde der WSF eingeführt, um wichtige Unternehmen in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Abgesehen vom Aktienpaket hat der Bund auch stille Einlagen von 5,7 Milliarden Euro bereitgestellt, wovon die Fluggesellschaft nur einen Teil wahrgenommen hat.
Hilfen schon im nächsten Monat beglichen
Schon im Juni hat Lufthansa-Vorstandsschef Carsten Spohr bekannt gegeben, dass die Staatshilfen bereits nächsten Monat beglichen werden. Bisher wurde allerdings vermutet, dass Lufthansa den angegeben Zeitrahmen nicht verfolgen könnte. Spohr betonte zuvor: „Wir waren eines der ersten Unternehmen, was von der Bundesregierung gerettet wurde. Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, das die Rettungsmittel zurückzahlt – hoffentlich noch vor der Bundestagswahl.“
Vor ein paar Monaten begann die Fluggesellschaft mit den Vorbereitungen bezüglich der Kapitalerhöhung, um die Staatshilfen begleichen zu können. Spohr appelliert: „Wir schalten um vom Krisenmodus in den Transformationsmodus“.
Fusionen und Übernahmen ermöglichen
Die Rückzahlung dient nicht nur zum Ausstieg aus den staatlichen Finanzhilfen, sondern auch als Grundlage um Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften zu ermöglichen. Der Grund dafür ist das Verbot von Zusammenschlüssen so lange, staatliche Unterstützung in einem Unternehmen vorliegt.
Ein Konsortium bestehend aus 14 Banken gewährt bereits die geplante Kapitalerhöhung. Des Weiteren haben Investmentfonds von BlackRock sich dazu bereiterklärt ihr Bezugsrechte komplett auszuüben. Daneben haben auch Lufthansa-Vorstandsmitglieder ihre Unterstützung gewährt und werden sich ebenfalls an der Kapitalerhöhung beteiligen. Der Nettoerlös von 1,5 Milliarden Euro dient als Rückzahlung der Stillen Einlage I. Darüber hinaus ist geplant die Stille Einlage II von rund einer Milliarde Euro bis Ende des Jahres 2021 zu begleichen.
Quelle: www.kloepfel-consulting.com