Konjunkturprognose des IfW
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit Sitz in Kiel zeigt in seiner kürzlich veröffentlichten Konjunkturprognose auf, dass sich die deutsche Wirtschaft nur langsam nach dem coronabedingten Einbruch wieder erholt. Die Wirtschaftsforscher erwarten für dieses Jahr einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,8 Prozent. Im nächsten Jahr wird nach ihrer Aussage dann eventuell ein Wachstum von 6,3 Prozent erreicht.
Stefan Kooths, IfW-Konjunkturchef, äußert sich dazu wie folgt: „Der Tiefpunkt der Krise liegt hinter uns. Das ist noch keine Entwarnung, denn der Tiefpunkt war extrem tief. Das schwächt die Unternehmen und belastet die Erholung.“ Weiter erläutert er: „Im zweiten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt drastisch um 12 Prozent geschrumpft sein. Damit markiert die Corona-Krise den schärfsten Wirtschaftseinbruch seit Bestehen der Bundesrepublik, niemals zuvor gab die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland schneller und drastischer nach.“
Konsum
Der wirtschaftliche Einbruch war unter anderem stark beeinflusst durch die gesunkenen Konsumausgaben. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der private Konsum in Deutschland um 3,2 Prozent niedriger als im Quartal davor. Für das zweite Quartal rechnet das IfW mit einem Rückgang um 13 Prozent. Das Institut verweist auf eine erhöhte Sparquote und erwartet, dass die aufgestaute Kaufkraft zu einer Konsumnachfrage führen wird. Dazu sagt Kooths: „Diese Kaufkraft wird sich in Konsumnachfrage entladen, sobald es die Umstände wieder erlauben. Anschieben muss man den Konsum nicht, es reicht, dass sich die Bremsen lösen.“
Export
Das IfW schreibt, dass die globale Wirtschaftskrise hartnäckig auf den deutschen Exporten lastet. Als Erklärung dazu nennt das Institut eine geringe Investitionsbereitschaft als Folge der weltweit massiven Produktionsausfälle. Das Forschungsinstitut erwartet, dass diese globale Investitionsschwäche die vor allem auf Ausrüstungsgüter ausgerichtete deutsche Exportwirtschaft weiterhin hemmen wird. So rechnet das IfW, dass die deutschen Exporte noch auf absehbare Zeit unter Vorkrisenniveau liegen werden. Entsprechend nennt das Institut in seiner Prognose für dieses Jahr einen Rückgang der Exporte um 12,5 Prozent und für das nächste Jahr einen Anstieg um 8,7 Prozent.
Quelle: www.kloepfel-consulting.com