Chiphersteller änderten ihre Produktion der Nachfrage entsprechend
Autohersteller müssen bis 2022 mit Halbleiterengpässen rechnen. Alan Priestley von der Analysefirma Gartner prognostiziert eine Entspannung im Bereich der Speicherchips für die Jahre 2023 bis 2024. Alle weiteren Bereiche erholen sich verschieden schnell, da die Gründe verschieden ausfallen.
Nur wenige Alternativen
Grund sind zum einen die Auswirkungen des Corona-Virus und zum anderen die Digitalisierung. Am Anfang der Pandemie schrumpfte die Nachfrage in der Automobilindustrie. Die Nachfrage bei den Chipherstellern ist somit ebenfalls zurückgegangen, da Unternehmen im Automobilbereich keine hohen Lagerbestände führen. Priestley erklärt: „Nachdem später im Jahr eine Markterholung eingesetzt hatte, wollten sie wieder mehr Chips kaufen – doch die Hersteller haben die Kapazitäten inzwischen zu anderen stark nachgefragten Produkten umgeschichtet.“
Neben dem Problem der Lieferengpässe sind auch Ausweichmöglichkeiten, auf andere Halbleiter zu wechseln, nur sehr gering. Bereits vor einigen Jahren mussten genaue Halbleiter-Konfigurationen für heutige Modelle feststehen. Priestley betont: „Der Spielraum zum Ausweichen auf Alternativen ist entsprechend schmal.“
Smartphone-Bereich hat den Wettbewerbsvorteil
Dazu ist die Smartphone- Konkurrenz im Vorteil, da diese Hunderte Millionen von Geräten mit Chips bestückten, während der Automobilbereich nur Dutzende Millionen von Fahrzeugen versorgen müssen. Ein zusätzliches Problem stellt die plötzlich hohe Nachfrage nach Notebooks, bedingt durch das vermehrte Auftreten von Homeoffice, dar. Dadurch wurde mehr nach einfachen Halbleitern gefragt, weshalb die Chipwerke vollkommen ausgelastet sind. Die Produktion dieser Chips hatte in den vergangenen Jahren nachgelassen, weshalb die Wiederaufnahme im Produktionsprozess länger andauerte.
Quelle: www.kloepfel-consulting.com