Autor: Dr. Stephan Hofstetter, Partner Kloepfel Consulting
CO2-Fußabdruck der Unternehmen
Das Ziel des CO2-Fußabdrucks von Unternehmen ist es, die Menge an Treibhausgasemissionen erst zu quantifizieren, die durch ihre Geschäftstätigkeiten verursacht werden, um diese dann mit konkreten Maßnahmen zu reduzieren und so ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Der CO2-Fußabdruck ist ein wichtiger Faktor bei der Anwendung von ESG-Kriterien bei der Auswahl von Investitionen, da er das Engagement eines Unternehmens für eine nachhaltigere Zukunft und die Reduzierung von Umweltauswirkungen aufzeigt.
Die Emissionen werden nach Scope 1, 2 und 3 aufgeteilt, um die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen der Wertschöpfung eines Unternehmens zu quantifizieren.
Scope-1-Emissionen beziehen sich auf die direkten Treibhausgasemissionen, die durch die eigenen Aktivitäten eines Unternehmens entstehen, wie z.B. durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen oder Prozessemissionen.
Scope-2-Emissionen entstehen durch den Energieverbrauch durch Unternehmen. In besonders energieintensiven Branchen wie Nichteisen-Metalle- und Stahlindustrie, Grundstoffchemie oder bei der Herstellung von Glas und Glaswaren können Scope-2-Emissionen einen großen Teil des CO2-Fußabdrucks ausmachen und haben Priorität bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
Scope-3-Emissionen beziehen sich auf die indirekten Treibhausgasemissionen vorgelagert bei Lieferanten und nachgelagert bei Kunden und der Entsorgung von Produkten. In vielen Branchen wie der Lebensmittel- und Bekleidungsindustrie können diese Emissionen den größten Teil des CO2-Fußabdrucks ausmachen.
In der Lebensmittelindustrie entstehen Scope-3-Emissionen durch den Anbau von Rohstoffen wie Getreide und Reis und die Zucht von Rindfleisch, sowie durch die Herstellung und den Transport von Verpackungsmaterialien. Konkret beim Kaffee stehen die Emissionen beim Anbau und bei der Verarbeitung von Kaffeebohnen, beim Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, beim Transport von Rohstoffen und fertigen Produkten sowie beim Betrieb von Maschinen in Kaffeehäusern im Vordergrund. Und bei der Schokolade zusätzlich durch die Verarbeitung von Milch und Zucker. Schließlich können Scope-3-Emissionen durch den Einsatz von Verpackungsmaterialien wie Aluminiumfolie oder Plastik entstehen, die zur Lagerung und zum Transport von Kaffee und Schokolade verwendet werden.
In der Bekleidungsindustrie stehen die Emissionen zur Herstellung von synthetischen Fasern, den Einsatz von Chemikalien bei der Produktion und den Transport von Kleidungsstücken im Vordergrund.
In der Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge entstehen Scope-3-Emissionen unter anderem bei der Herstellung von Batterien und den eingesetzten Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel, sowie durch den Transport von Materialien und Batterien. Im Betrieb geht es um die Aufladung von Elektrofahrzeugen, je nach Strommix und Energieeffizienz.
Die Verwendung von erneuerbaren Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Förderung der Kreislaufwirtschaft für Batterien und Fahrzeugteile sind für den CO2-Fußabdruck entscheidend.
Die Messung und Reduzierung von Scope-3-Emissionen ist für Unternehmen wichtig, um ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und ihre Klimaziele zu erreichen. Dazu ist die intensive Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern in der Wertschöpfungskette sehr wichtig, um die gesamten Emissionen zu reduzieren und eine nachhaltigere Lieferkette aufzubauen. Online-Plattformen können hierbei helfen, den CO2-Ausstoß entlang der Lieferkette zu überwachen und in den Griff zu bekommen. Die Plattform sammelt und analysiert Daten zu den CO2-Emissionen aus verschiedenen Quellen, um die Umweltauswirkungen von Unternehmen zu bewerten.
Zudem können sich Unternehmen einer oder ähnlicher Branche zusammentun und entsprechend Lieferanten in der Lieferkette zum Beispiel auditieren lassen. Diese Ergebnisse gelten dann für alle beteiligten Kunden. Außerdem stellt sich die Frage, wie man diese mittelbaren Lieferanten beeinflussen kann.
Generell sollten Unternehmen bei der Auswahl von Lieferanten und der Gestaltung ihrer Lieferketten bereits im Vorfeld darauf achten, dass Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. Hierbei hilft Kloepfel Consulting den Unternehmen bspw. dabei, ihre Warengruppenstrategien von vornherein umweltgerecht mit einem möglichst geringen CO2-Fußabdruck auszurichten. Dazu zählen beispielweise recyclebares Verpackungsmaterial, Materialeffizienz oder Rezyklate in Kunststoffen.
Kontakt:
Dr. Stephan Hofstetter
Partner
+41 79 829 34 77
s.hofstetter@kloepfel-consulting.com
Teil 1: Das LkSG für den Mittelstand leicht gemacht!
Teil 2: Nachhaltigkeit – CO2-Fußabdruck!
Teil 3: Standortbestimmung: Der Health-Check
Teil 4: Nachhaltige Lieferketten unkompliziert mit Prewave managen
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